Jordanien: Antike Architektur und abenteuerliche Wüsten

Liebe Abenteuerfans,

Irak haben wir bereits hinter uns gelassen und hatten eine aufregende Zeit dort. Langsam bewegen wir uns in Richtung afrikanischem Kontinent, erst einmal fahren wir jedoch durch das sehenswerte Reiseland Jordanien. Hier erwarten uns die beeindruckenden antiken Stätten Jerash und Petra, bevor wir das Wadi Rum erfahren und unvergessliche Natur zu Gesicht bekommen. Viel Spaß beim Lesen!

Wisst ihr, wer der reichste Rennfahrer der Geschichte ist? Man könnte meinen, es sei Michael Schumacher, aber nein, er kommt nicht einmal in die Nähe von Gaius Appuleius Diokles, dem antiken römischen Wagenrennfahrer. Und hier sind wir in Jordanien, in Jerash, einem bedeutenden antiken Zentrum mit einer eigenen Rennbahn, auf der Gaius Diokles mit Sicherheit Rennen gefahren ist. Das Starttor der Rennbahn ist das erste Gebäude inmitten der riesigen Stadt, das bis heute gut erhalten geblieben ist. 

Dies ist der Haupttempel von Jerash, der dem großen Donnergott Zeus geweiht ist. Er steht auf dem höchsten Hügel, und wenn man sich bei einem Gewitter in diesem Tempel aufhält – am besten auf einer der Säulen mit einer langen Metallstange, die in den Himmel zeigt – dann kann man die Macht der alten Götter spüren! Sie sind nicht weggegangen, sie bleiben auf dem Olymp!

Das Panorama des Hauptplatzes von Jerash ist ziemlich eindrücklich. Der gesamte Platz ist von einer Kolonnade umgeben, und die Hauptstraße der Stadt – ebenfalls auf beiden Seiten von Säulen eingerahmt – zweigt von ihr ab und zieht sich über mehrere Kilometer hin. Es ist ein erstaunliches Gefühl, eine mehrere tausend Jahre alte Straße entlangzugehen und sich vorzustellen, wie es im goldenen Zeitalter dieser Stadt war.

Wir verlassen Jerash und fahren weiter. Die Straßen in Jordanien sind von guter Qualität, die einzigen Hindernisse, die uns hier auf der Straße begegnen, sind die Schafsherden, die hin und wieder über die Straßen getrieben werden. Das trägt natürlich zur Authentizität unserer Reise durch dieses schöne Land bei.

Wir fahren an der Küste des Toten Meeres entlang. Auf der einen Seite blicken wir hinüber bis nach Israel. Und auf der anderen Seite haben wir diese ungewöhnlichen Maschinen: Salzerntemaschinen. Wenn man also Salz vom Toten Meer in einem Geschäft kauft, sieht die Erntemaschine, die es sammelt, so aus.

Die Südküste des Toten Meeres wird von starken Winden umweht, sodass die gesamte Küste in einen großen Windpark verwandelt wurde. Und wir befinden uns in einem Land, das ein großer Ölproduzent ist. Der Nahe Osten denkt also bereits über saubere Energie nach.

Unser nächstes Ziel in Jordanien ist Petra, die berühmte Felsenstadt und ebenfalls eine antike Ruinenstätte. Laut den archäologischen Ausgrabungen wurde das Hochtal von Petra erstmals schon 9000 v. Chr. bewohnt. Während der Herrschaft der Nabatäer entstand, dann die Felsenstadt Petra.

Das Areal der antiken Stadt Petra ist riesig, weshalb man den größten Teil des Komplexes von Petra auch auf dem Rücken von Pferden, Eseln oder alternativ Kamelen erkunden kann. Wir jedoch laufen die Stadt zu Fuß.

Petra ist ein Komplex von Tempeln, Gräbern und städtischen Gebäuden, von denen sich ein Teil in den tiefen Schluchten der Berge befindet. Das System zur Ableitung des Regenwassers aus den größten Canyons ist sehr interessant – entlang der beiden Wände wurden spezielle Rinnen eingeschnitten, in die das Wasser bei Regen von den Wänden abläuft.

Der Durchgang durch diese Schlucht endet mit dem Hauptjuwel, dem zentralen und am besten erhaltenen Tempel. 

Hier ist er, der berühmteste Ort im Brunnen von Jordanien: Die zentrale Kirche und das Grab von Petra (wie einige glauben). Außerdem befindet sich hier der Ort, an dem der heilige Gralsbecher begraben ist, wie andere glauben. Wie auch immer, dies ist der Ort, den jeder besuchen möchte.

Wenn ihr Petra von allen Seiten sehen wollt, dann müsst ihr unbedingt auf den Gipfel steigen. Hier kann man die Felsenstadt von der Spitze des Berges aus fotografieren. Der Aufstieg dauert etwa 40 Minuten und kann verglichen werden mit 40 Minuten kontantem Treppensteigen. Das schreckt euch nicht ab? Dann hoch da! Neben den Fotos erwartet euch auf dem Gipfel auch ein Beduinentee, den ihr nach einem solchen Aufstieg sicher nicht ablehnen werdet.
Beim Aufstieg zum Gipfel des Berges wechselt die Landschaft zwischen offenen Flächen mit in den Berg gehauenen Treppen und engen Schluchten, die man manchmal eher erklettern muss.

Wir verlassen Petra und fahren weiter in Richtung Wüste. Hierfür lassen wir unsere Reisemobile ausnahmsweise mal hinter uns und steigen auf Pickups mit Allradantrieb um – die eignen sich für die Wüste dann doch etwas besser. Die Aussicht hier ist spektakulär und erinnert an Hollywood-Blockbuster – Lawrence von Arabien, Der Marsianer, Star Wars – diese Filme wurden hier gedreht. Allein das Gefühl durch die Wüste zu fahren, wenn einem die heiße Luft ins Gesicht schlägt und die Berge und Dünen um einen herum rauschen, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Hier auf den hohen Sanddünen haben wir eine neue Sportart der alten Schule ausprobiert. Viele von uns sind das Snowboarden aus den Bergen gewohnt, aber niemand hat es von den Sanddünen aus gemacht. Natürlich haben wir es auch ausprobiert!
Allerdings gibt es hier natürlich keine Sessellifte, der Aufstieg ist also ganz schön mühsam.

Wenn ihr den Film Lawrence von Arabien gesehen habt, kennt ihr wahrscheinlich auch die Szene an diesem Felsen. Es ist 50 Jahre her, dass der Film gedreht wurde, und der Stein ist immer noch da.
An einem so berühmten und schönen Ort konnten wir natürlich nicht ohne Gruppenfoto vorbeifahren.

Einer der interessantesten Orte im Wadi Rum sind die riesigen Steinbögen in der Wüste. Es gibt zwei davon – einen schrägen Bogen und eine riesige natürliche Brücke, auf diesem Bild sieht man nur den Bogen.

Nachts in der Wüste – es wird hier nicht absolut kalt, aber eine Jacke brauchen wir schon. Der Kontrast zum Tag ist trotzdem enorm. Allerdings ist die Wüste nachts sehr klar und die Sterne lächeln einen nur an. Unsere Autos parken wir für die Nacht neben einem riesigen Felsen 

Eine Wanderung durch die Wüste ist ein Muss. Natürlich ist es kein anstrengender Marsch, aber die Erfahrung zu Fuß über den Sand unter der Zenit-Sonne zu laufen, ist etwas ganz Besonderes.

Wir haben das Rote Meer erreicht! Auf der anderen Seite können wir die Sinai-Halbinsel sehen – das ist ägyptisches Gebiet. In ein paar Tagen werden wir dorthin fahren. Heute Abend feiern wir aber erst einmal Abschied von Jordanien, denn morgen werden wir in Saud-Arabien einreisen. Zu unserem leckeren Grillabend gibt es also auch das ein oder andere Getränk, denn in unserem nächsten Reiseland ist Alkohol verboten.

Die Straße von Jordanien nach Saudi-Arabien ist eine wunderschöne Schnellstraße. Ein paar Stunden an der Grenze, alles läuft ohne Verzögerung und schon sind wir in Saudi-Arabien! 

Wir sind gespannt, was wir euch aus Saudi-Arabien in unserem nächsten Bericht erzählen können. Wir freuen uns, wenn ihr wieder mit dabei seid!

Euer Abenteuer-Touren Team

Dima und Andrew und Tsyren