1001 Nacht

Liebe Abenteurer,

nachdem wir nunmehr alle derzeit zugänglichen zentralasiatischen Staaten bereist haben, ist es Zeit für eine kurze Zusammenfassung unserer Eindrücke. Wir haben die einzelnen Länder völlig unterschiedlich empfunden. Dabei hatte aber jedes Land seinen eigenen Reiz: Kasachstan mit seinen endlosen Weiten, Kirgistan mit seinen Bergen, Tadschikistan mit seinen schönen Städten und natürlich dem grandiosen Pamir-Gebirge und nicht zuletzt Usbekistan mit seiner reichhaltigen Geschichte und der islamischen Architektur.

Eines haben aber alle Länder gemeinsam: Die Menschen sind außerordentlich gastfreundlich, haben uns jederzeit willkommen geheißen und uns mit ihrer herzlichen Art für sich eingenommen. Wir kommen gerne wieder!

Samarkand ist die älteste Stadt Zentralasiens und wurde 2001 in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen, unter anderem auf Grund der islamischen kulturellen Kreativität im Hinblick auf die Architektur und des Stadtbildes.

In Samarkand befinden sich bedeutende Zeugnisse islamischer Architektur, z. B. das Gur-Emir-Mausoleum, in dem der türkisch-mongolische Eroberer Timur begraben ist. Das Mausoleum aus dem frühen 15. Jahrhundert wurde ursprünglich von Timur selbst für seinen gefallenen Lieblingsenkel beauftragt.

Der Registan Platz samt der drei angrenzenden Medresen aus dem 15. und 17. Jahrhundert gilt als einzigartiges Beispiel für urbane Kunst des Stadtbaus und architektonische Gestaltung.

Der Shah-i-Zinda („Der lebende König“) ist eine Nekropole. Das Ensemble umfasst ein Mausoleum und andere rituelle Gebäude aus dem 11. –bis 15. und 19. Jahrhundert. Der Komplex wurde über acht Jahrhunderte erbaut und umfasst heute mehr als 20 Gebäude!

Das historische Zentrum von Buchara zählt seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt liegt an der alten Seidenstraße und ist heute eines der bedeutendsten Handels- und Industriezentren Zentralasiens.

Das Kalon-Minarett gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der Turm diente auch als Wachturm und als weithin sichtbares Zeichen, das den Karawanen den Weg zeigte.

Der Ark ist eine Zitadelle und war die Residenz der Khane Bucharas. Neueste Ausgrabungen belegen, dass die Festung sich seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. an diesem Ort befindet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Zitadelle mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.

Wir durften bereits viele Moscheen bewundern, die Bolo-Hovuz-Moschee ist jedoch sehr außergewöhnlich. In der 10 m tiefen offenen Vorhalle stützen in zwei Reihen zwanzig 12 ½ m hohe dünne Säulen aus Holz mit geschnitzten Stalaktiten Kapitellen die bunt ausgemalte und reich dekorierte Kassettendecke.

Von Buchara aus fahren wir direkt in die nächste Stadt: Chiwa ist eine Oasenstadt, die auf Grund ihrer Lage am Verbindungsweg zwischen Indien und Europa stets eine strategische Bedeutung hatte. Die Stadt wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet. 712 wurde in Chiwa im Wege der islamischen Expansion die islamische Religion verbreitet. Die Stadt verfügt über mehrere Minarette. Kalta Minor, das blaue Minarett, ist mit glasierten blauen Keramikfliesen verziert und wird als Wahrzeichen der Stadt bezeichnet.

Das Islam Khoja Minarett ist nach dem Chefberater des letzten Khans von Chiwa benannt. Von einer Aussichtsplattform in 45 Meter Höhe hat man von hier oben eine wirklich phänomenale Sicht auf die Stadt! Das Mauerwerk des Minaretts wurde zwar mit Techniken aus dem 12. bis 15. Jahrhundert gebaut, ist aber tatsächlich nur etwas über ein Jahrhundert alt.

Und wie bereits in Buchara überrascht uns auch hier eine außergewöhnliche Moschee. Die Dschuma-Moschee (Freitagsmoschee) erhielt ihre Gestalt im 18. Jahrhundert. Sie ist Beispiel eines alten Typs großer Moscheen, deren Fläche eine flache Decke überspannt, die wiederum von hölzernen Pfeilern getragen wird. Der Hof erlaubt, den Bau nicht nur als Gebetsstätte, sondern auch als Versammlungsort und Unterrichtsstätte zu nutzen.

Abends erleben wir bei einem gemeinsamen Essen eine Folklore-Vorführung mit Tanz und Gesang. Und natürlich haben wieder einige Abenteurer mitgetanzt. Also alles wie gehabt: Wehe, wenn sie losgelassen!

Unseren letzten Übernachtungsplatz in Usbekistan teilen wir mit einem Teil der Allrad-Gruppe. Wir wollen am nächsten Tag gemeinsam die Grenze nach Kasachstan überqueren. Die Allrad-Abenteurer haben Glück und können einen runden Geburtstag mitfeiern.

Es ist immer wieder schön, die Abende zusammen zu verbringen. Davon lassen wir uns auch nicht vom starken Wind abhalten. Dann werden die Wohnmobile halt als Windschutz aufgestellt. Hauptsache, es bleibt noch eine Lücke für den Sonnenuntergang.  

Die Grenze passieren wir wieder in Rekordzeit. Allerdings hat der Wind noch zugenommen und der Sand der Steppe wird ganz schön aufgewühlt. Solange man noch die Schlaglöcher sieht, fahren wir aber weiter.

In Aktau können wir intensiv überprüfen, ob sich in den letzten 2 Monaten etwas verändert hat. Wir stellen fest, dass alles unverändert ist, außer zum Glück die Temperaturen. War es bei unserem letzten Aufenthalt noch fast unerträglich heiß, können wir nun bei angenehmen Temperaturen je nach Empfinden vom Schatten in die Sonne wechseln.

Wir nutzen die Vorteile eines Stellplatzes an einem Hotel und die Fahrzeuge werden entleert, aufgefüllt und gesäubert. Zudem sitzen wir bei jeder Gelegenheit zusammen, sei es zum Frühstück mit Pfannkuchen und Berlinern, dem mehrfachen Abschied von Ines oder einfach nur so.

Und so manches Buch wird zu Ende gelesen und getauscht, Reiseberichte vervollständigt, Fotos sortiert, Videos geschnitten und die Babydecke für das Enkelkind fertiggestellt.

So sehr wir die sehr gute Infrastruktur auf unserem zentralen Hotelparkplatz auch zu schätzen wissen, sind wir für unseren alternativen Parkplatz am Strand dankbar. Hier fühlt sich der Aufenthalt wie Urlaub an, was nach dem recht straffen Reisetempo der letzten Monate durchaus mal guttut. Und wir treffen die Allrad-Gruppe wieder, die natürlich unmittelbar auf dem Strand im Sand steht.

Ein Klassik-Abenteurer wollte auch gerne nah am Wasser stehen. Da genügend Wohnmobile zum Rausziehen vorhanden waren, konnte man das mal wagen. Letztendlich musste tatsächlich ein Abenteurer helfen, aber geholfen wird untereinander ja immer gerne. Man muss nur die Motorhaube öffnen, schon gesellen sich einige Abenteurer dazu.

Insbesondere abends bietet unser Strandstellplatz eine tolle Atmosphäre…

…Romantik inbegriffen.

Am Tag der Deutschen Einheit spendieren die deutschen Abenteurer den schweizerischen Wegbegleitern eine Partie Bowling. Den Länderkampf Schweiz gegen Deutschland gewinnt trotz sehr guter Leistung der Eidgenossen das deutsche Team.

Dafür durften die Schweizer mit Margit aber die höchste Punktzahl feiern. Letztendlich hat es allen Spaß gemacht und die Aktion wird mit mehren Metern Pizza kulinarisch abgerundet.

Das Foto des Monats zeigt nicht die Sieger der diesjährigen Rallye Paris-Dakar, sondern Abenteurer auf dem Weg zum Aydarkur See. Die Allrad-Gruppe hätte auf dem Weg dorthin ihre wahre Freude gehabt. Angekommen sind wieder alle und dank der Einheimischen haben wir letztendlich auch eine einfachere, dafür aber dann auch nicht so spannende Strecke für den Rückweg gefunden.

Wir haben Mittelasien hinter uns gelassen. An diesem Punkt verlässt uns Ines, da sie sich auf die nächste Tour vorbereitet. Eine gute Gelegenheit, sich bei der genialen Gruppe und jedem einzelnen Abenteurer für die tolle Zeit zu bedanken. Immer wieder gerne!

 Dima, Tsyren und Ines