Eine Grenze, tierischer Besuch und selbstgebrannter Alkohol

Liebe Abenteurer:innen,

schon starten wir in die zweite Woche unserer Reise in Kappadokien, Türkei.

Hier haben wir drei Morgen hintereinander hunderte von Ballons beim Aufsteigen in den Sonnenaufgang beobachtet – ein wunderschönes Spektakel, das definitiv sehenswert ist!

Am Abend feiern wir den Geburtstag eines Mitreisenden mit einem gemeinsamen Barbecue, auserkorener Grillmeister ist Felix. Die Gruppe trägt ein buntes Buffet zusammen und wir genießen einen schönen gemeinsamen Abend.

Am nächsten Morgen können wir Kappadokien alle gemeinsam verlassen. Am Vortag musste ein Fahrzeug repariert werden und war auf Hilfe aus Ankara angewiesen. Mit etwas Geduld hat aber alles geklappt, und die Gruppe freut sich auf die nächsten Stopps.

Wir verlassen unseren Stellplatz und fahren nach Kangal, wo wir inmitten der türkischen Natur stehen – und prompt Besuch bekommen!

Die Kuhherde wird von freundlichen Bauern getrieben, denen wir auf unserem Weg begegnen. Abends schauen sie bei uns im Camp vorbei und bringen uns frische Honigwaben.

Die großen Hirtenhunde sind nach der Region benannte Kangal-Hirtenhunde. Sie beschützen die Herde, damit sie besser hören können, sind ihre Ohren kupiert. Ihre Halsbänder sind mit Stacheln bespickt, um sie vor den Bissen der Wölfe zu schützen.

 

Wir überqueren die türkisch-georgische Grenze. Auf dem Weg bleibt ein Fahrzeug aufgrund von Spritmangel liegen. Freundliche Polizisten helfen jedoch bereits mit zwei Wasserflaschen und der Fahrt zur Tankstelle aus, bevor unser Team mit einem Ersatzkanister das Fahrzeug erreicht.

Bei einem weiteren Fahrzeug fällt das Kombi-Instrument aus, ein Fehler, der für dieses Modell typisch zu sein scheint. Wir messen alle Sicherungen und schauen uns die Batterie an, können aber mit Sicherheit sagen, dass das Fahrzeug fahrtauglich ist und beschließen weiterzufahren. Auf der Strecke bis zu unserem georgischen Stellplatz springt es dann tatsächlich wieder an.

An der georgischen Grenze treffen wir auf unseren Local-Guide Zviad und unser fünftes Teammitglied Su. So kommen wir alle zwar etwas verspätet, aber vollzählig an unserem ersten Stellplatz in Georgien, bei Batumi, an.

In Georgien herrscht subtropisches Klima, durch die hohe Luftfeuchtigkeit wachsen hier diverse Pflanzen. Auch die Stadt ist dadurch grün und die Straßen hier sind von Palmen und Bäumen geziert.

Batumi selbst ist geprägt von Kontrasten: Wir sehen Frauen, die in Shorts oder bauchfrei auf den Straßen unterwegs sind, daneben in Burkas gehüllten Frauen. Auch die Häuser sprechen für die vielfältige Geschichte und die verschiedenen internationalen Einflüsse durch die Jahrhunderte.

Manche Häüser sind aus Containern zusammengewürfelt…

…andere Teile der Stadt bestehen aus Neubauten im Dubai-Stil oder glänzend prunkvollen Verzierungen im sowjetischen Stil.

Stärkung muss sein! Aus dem Sous-Terrain eines Hauses kaufen wir unterwegs georgisches Brot

Nach dem Rundgang durch das Stadtzentrum besichtigen wir die Festung „Gonio“, die im Süden von Batumi liegt. Die Überbleibsel der militärischen Festung stammen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.

Am nächsten Tag verlassen die Stadt am schwarzen Meer und machen uns auf gen Inland. Unser Ziel ist der Martvili Canyon.

Hier wird es abenteuerlich! Auf drei Schlauchbooten paddeln wir durch das frische Bergwasser und erkunden den Canyon von innen. Die Wasserfälle und moosbewachsenen Bäumen wirken wie verzaubert.

Am Abend stehen wir auf einem Feld von Privatleuten. Sie verkaufen uns drei Flaschen von ihrem selbstgebrannten „Chacha“, ein Grappa-ähnlicher Alkohol. Er wird aus den Rückständen der Weinherstellung gebrannt und hat in diesem Fall geschätzte 65 % Alkohol.

In den nächsten Tagen werden wir die drittgrößte Stadt Georgiens, Kutaissi besichtigen und kommen natürlich nicht umhin auch die georgischen Weine zu verkosten. Bis dahin heißt es vorerst „Gaumarjos!“ (Georgisch für „Prost!“).

Su, Jörn, Andrew, Felix & Liv