Von der Wüste bis zum Fuße des Nanga Parbat

Liebe Abenteurer:innen,

dieser Bericht entsteht in einem Land, für das sowohl in Deutschland als auch der Schweizeine partielle Reisewarnung ausgesprochen wurde. Daher beginnt unser Trip durch daslandschaftlich vielseitige und wunderschöne Pakistan zunächst ziemlich gegenteilig zu unserer Reisephilosophie: wir starten mit fünf Tagen Konvoi fahren und nächtlichem Polizeischutz.

Alle Menschen, denen wir jedoch auf der Straße begegnen, wirken freundlich undbegutachten uns mindestens genauso neugierig wie die Iraner:innen es getan haben.

Uns fällt zudem auf, dass die meisten Straßenschilder auf Englisch sind. Das liegt jedochnicht an der (fehlenden) Vielzahl von Touristen, sondern daran, dass innerhalb Pakistans 56verschiedene Sprachen gesprochen werden. Damit sich alle verständigen können, gibt esdaher die beiden Amtssprachen Udo und Englisch.

Eine weitere nicht zu übersehende Auffälligkeit sind die vollbeladenen bunten Laster, die jede Fahrt hier zu einem echten Erlebnis machen.

Hier kann man sich kaum entscheiden, ob die Ladung aus tonnenschweren Steinen,kiloweise Baumwolle, hunderten von Ziegenfellen oder aber die Verzierungen mit Blumen,Gesichtern, Tieren und kleinen Glocken faszinierender ist.

Unsere Fahrt durchs Land starten wir in einem Wüstengebiet, das sich nach einigen Stunden Fahrt jedoch bereits anfängt zu wandeln…

Hier und da treten die ersten Felsformationen auf und grüne Oasen überraschen uns immer wieder am Straßenrand.

Nachdem wir die landesinnere Grenze von Baluchistan überquert haben, verändert sich die Landschaft immer weiter und langsam kommen in grüne, tropisch anmutende Gebiete, die landschaftlich so gar nichts mit der kargen Wüstenlandschaft vorher gemein haben.

Zunächst fahren wir jedoch zwischen zwei Felsspalten hindurch, ein beeindruckender Weg, auf dem uns mal wieder bewusst wird, wie klein wir doch sind neben diesen riesigen Felsen. Auf der Straße passieren wir Nomadenvölker, die mit Ziegen- und Schafherden unterwegs sind und sich vom grauen Felsen mit ihren bunt schillernden Gewändern abheben.

Sobald wir die Schlucht durchquert haben und auf der anderen Seite des Gebirgesankommen, ist die luftfeuchtigkeit schlagartig höher und die Landschaft grün so weit das Auge reicht – eine verblüffende Verwandlung!

Nachdem wir bereits die vielfältige pakistanische Landschaft ein bisschen kennenlernen durften, besichtigen wir nun die pakistanische Hauptstadt Islamabad. Hier staunen wir über die riesige, moderne Faisal Moschee. Sie ist die sechstgrößte Moschee der Welt und wurde von einem türkischen Architekten entworfen.

Unser zweiter Stopp in Islamabad ist das „Pakistan Monument“, das erst 2007 fertiggestellt wurde.

Während der nächsten Tage fahren wir teilweise im Konvoi, teilweise macht sich jedes Fahrzeug für sich auf den Weg. Die Straßen sind von der Überschwemmung, die es wenige Wochen zuvor gab, gezeichnet. In manchen Orten fehlen Brücken oder große Teile der Fahrbahn. Doch immer haben die Pakistanis sich vorübergehende Lösungen ausgedacht, um einen laufenden Verkehr weiterhin zu ermöglichen.

Vom Auto aus können wir entlang des Karakoram Highways die Berge beobachten, die immer höher werden, je weiter wir gen Norden fahren. Das Wetter spielt uns dabei im entscheidenden Moment in die Karten und ermöglicht uns einen fantastischen Blick auf den neunthöchsten Berg der Welt bzw. den zweithöchsten Pakistans, den Nanga Parbat.

Schlussendlich gelangen wir in das Hunzatal, wo wir ganze vier Tage und fünf Nächte verbringen werden – eine ungewöhnlich lange Zeit für uns Abenteurer:innen, jedoch aufgrund des atemberaubenden Ausblicks ein absolutes Muss! Nach vielen Wochen mit Temperaturen zwischen 30 und 40°C finden wir uns plötzlich bei maximal 20°C wieder. Wir kramen also erstmal die Pullover raus!

Welche Abenteuer wir während unseres Aufenthalts im Hunzatal erleben, könnt ihr in unserem nächsten Bericht lesen. Bis dahin schicken wir euch herbstliche Grüße!

Euer Team

Su, Jörn, Felix und Liv