Das glückliche Bhutan
Liebe Abenteurer,
das Königreich Bhutan ist eine konstitutionelle Monarchie mit der Nationalversammlung als Oberhaus und dem Nationalrat als Unterhaus sowie dem König, dem Druk Gyalpo. Besonders prägnant ist die Implementierung des Bruttonationalglücks. Das Weiterkommen einer nachhaltig zusammenwachsenden Gesellschaft hängt demnach davon ab, dass eine Balance zwischen materiellem und emotionalem Wohlbefinden besteht. Ferner sind das Schulwesen und das medizinische System für die Bevölkerung kostenfrei.
Bhutan finanziert sich in erster Linie durch den Export von durch Wasserkraft produzierten Strom. Dadurch ist es z. B. möglich, den Waldbestand zu erhalten und nicht aus kommerziellen Gründen zu roden. Im Verhältnis zu den Nachbarstaaten wird stets Neutralität angestrebt. Damit könnte man Bhutan nicht nur der Fläche und der Landschaft wegen als die Schweiz Südasiens bezeichnen.
Die Gedenkstätte mit dem schönen Namen Khamsum Yulley Namgyl Chöten besteht aus drei Ebenen, dem Himmel, der Erde und der Hölle. Vom Dach aus hat man zudem einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung.
Wir wandern über Reisfelder zu einem Dorf, das wir besichtigen können. Die Menschen leben hier vom Reis- und Chilianbau.
Wir werden köstlich bewirtet und dürfen uns sogar das Bauernhaus von innen anschauen.
Danach treten wir zum Dart-Wettbewerb an. Allerdings wird nicht mit kleinen Pfeilen auf eine Scheibe geworfen. Darten in Bhutan bedeutet mit großen Pfeilen mit Holzgriff über eine große Entfernung auf einen kleinen Holzpfahl zu werfen. Zunächst erscheint es undenkbar, den Holzpfahl so zu treffen, dass der Pfeil stecken bleibt. Kurt schafft es dann doch und der Treffer wird mit einem Tanz gefeiert.
Zwei weitere Treffer werden von den Abenteurern erzielt, bevor die Guides zum Glück doch noch den Anschlusstreffer erzielen und damit die Ehre retten. Zu ihrer Ehrenrettung muss auch noch angefügt werden, dass sie eigentlich noch größere Distanzen gewöhnt sind und der kleinere Abstand für sie ungewohnt ist.
Die Klosteranlagen sind alle unterschiedlich und haben verschiedene Ursprünge und Bedeutungen. Und sie sind bunt und detailfreudig, aber nicht überladen oder kitschig.
Diese Klosteranlage wurde in drei Abschnitten errichtet. Die Bauweise ist gleichgeblieben, jedoch moderner, wobei das neueste Gebäude auch schon 35 Jahre alt ist.
Die Mühen auf Grund der schlechten Straßen, die über den Thrumsing-La-Pass führen, haben sich schon allein für den Blick auf dem Pass gelohnt. Aber auch auf der gesamten Strecke dürfen wir die geballte Schönheit der Landschaft von Bhutan genießen.
Wer kann schon von sich behaupten, auf dem Hubschrauberlandeplatz des Königs von Bhutan gegessen zu haben? Ute und Ralf können das. Wir dürfen nämlich neben dem königlichen Stupa in Mongar auf einer Wiese übernachten. Auf dem Landeplatz stehen durften wir nicht, aber niemand hat uns verboten, den Platz als Esszimmer zu nutzen.
Wir nähern uns immer mehr der Grenze und die tolle Landschaft macht uns den Abschied von Bhutan nicht leichter, auch wenn der Straßenzustand die Aufmerksamkeit der Fahrenden oftmals von der tollen Aussicht ablenkt. Wir möchten nicht wissen, was unser Guide Chencho unter schlechten Straßen versteht, wenn das die guten sein sollen.
Damit die Mitreisenden einen Eindruck gewinnen können, wie schön und gleichzeitig herausfordernd die Strecke ist, hier ein Foto als Beispiel für die Route. Kompliment an alle Fahrer!
Den Abschied von Bhutan möchten wir eigentlich gar nicht feiern, da wir gerne bleiben möchten. Trotzdem wird es weitergehen, und so verbringen wir den letzten Abend in einem Camp. Wir werden mit einem aus Mais und Hirse hergestellten Getränk empfangen und lassen den Abend nach einem gemeinsamen Essen am Lagerfeuer ausklingen.
In Guwahati gibt es die Gelegenheit, unsere Fahrzeuge wieder auf Vordermann zu bringen. Es wird geputzt, Reifen gewechselt und gewartet, was das Zeug hält.
Abends feiern wir den Geburtstag von Sabine. Es ist immer wieder schön, sich mit den Mitreisenden auszutauschen und die gemeinsamen Erlebnisse zu teilen. Wenn man derart lange zusammen reist, wächst man zusammen und wird fast zur Familie.
Im Kaziranga Nationalpark dürfen wir einer traditionellen Tanzvorführung beiwohnen. Begleitet von Klängen der Trommeln und Schellen bieten uns die Tänzerinnen einen Augenschmaus. Und wir dürfen sogar selbst teilnehmen. Dabei erweisen sich Beatrice und Heinz als wahre Naturtalente.
Der Kaziranga Nationalpark hat mit 2.613 eine enorme Nashornpopulation. Überall grasen die Dickhäuter in Herden, als Familie oder allein. Aber auch eine in Indien fast ausgestorbene Geierart, Wasserbüffel, seltene Vogelarten etc. leben hier friedlich nebeneinander. Der Kaziranga Nationalpark ist für seine unbeschreibliche Magie des Friedens und der Stille bekannt, die wir auf jeden Fall bezeugen können.
Wir dürfen den asiatischen Nashörnern auch sehr nahekommen. Sie sind die Jeeps gewöhnt und kamen sogar von sich auf uns zu. Und für den Nachwuchs ist auch gesorgt, wir haben sehr viele junge Nashörner gesehen.
Asiatische Elefanten dürfen natürlich nicht fehlen. Der kleine Kollege war sehr am Jeep der Abenteurer interessiert und ging auf Tuchfühlung.
Und wieder dürfen wir einen Abenteurer feiern. Kurt lädt passend zu den Temperaturen zum Glühwein ein. Es wurde richtig gemütlich.
Wir freuen uns immer wieder, wenn wir freundlich von Einheimischen empfangen werden. Das Foto zeigt einen Stellplatz an einer Schule. Das halbe Dorf kam vorbei und hat uns nett begrüßt und willkommen geheißen. Uns gefällts hier!
Zum Abschluss wieder ein kurioses Foto zum Schmunzeln, diesmal aus Bhutan. Bei diesem Camper lässt der Innenausbau noch etwas zu wünschen übrig, das Mobiliar ist aber zumindest vorhanden.
Im nächsten Bericht werden wir euch mit auf die Reise durch Nepal nehmen.
Bis dahin verabschiedet sich euer AbenteuerTouren-Team
Jörn, Su, Tsyren und Ines