Nepal – mehr als nur Himalaya-Gebirge
Liebe Abenteurer,
Nepal ist mit einer Bevölkerungsdichte von 179,9 Einwohner pro Quadratkilometer immer noch ein sehr dicht besiedeltes Land, auch wenn Indien sich eine derartige Quote wünschen wird. Hinzu kommt, dass viele Berggebiete nicht bewohnbar sind. So verteilt sich die Bevölkerung auch in erstaunlicher Höhe. Immer wieder sieht man Dörfer mit Anbauflächen an steilen Hängen. Dennoch bleibt genügend unberührte Natur, für die Nepal bekannt und bei Trekkingfreunden beliebt ist.
Unser vorerst letzter Ausflug in Indien geht nach Darjeeling. In einem Teehaus wird der Tee am Tisch aufgegossen und wir genießen ihn bei einem großartigen Blick auf die am Hang gelegenen Dörfer.
Anlässlich eines Besuches einer Teefabrik dürfen wir auch Tee verkosten.
Im Anschluss erkunden wir eine Teeplantage. Leider ist keine Saison und wir können uns keinen Teevorrat anlegen.
Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt mit der Himalaya Railway, auch „Toy Train“ genannt. Wir fahren – wie bereits in Kalkutta mit der Straßenbahn – eng an den Fassaden vorbei und sogar unter Balkonen her. Indien zum Anfassen.
Gegenverkehr auf einspurigen Straßen sind wir ja gewöhnt. Normalerweise setzt das hochfahrende Auto zurück. In dem Fall hieß es aber fünf Autos gegen eins. Ungünstig nur, dass die Kupplung kaputt war und der Wagen nur vorwärtsfahren konnte. Aber alle Mühen waren vergebens, alle 5 mussten rückwärts den steilen Berg runter und dass, obwohl Inder zwar wahre Fahrkünstler sind, aber definitiv nicht in der Lage sind, rückwärts zu fahren.
Wenn man erst einmal den Grenzbereich verlassen hat, entpuppt sich Nepal als beeindruckendes Land mit einer fantastischen Landschaft. Wo kann man schon auf einen Blick derart viele 8-Tausender sehen.
Aber nicht nur die schneebedeckten Berge begeistern uns. Eigentlich ist die gesamte Strecke eine Augenweide und die Fahrer haben wieder das Problem, auf die Straße achten zu müssen. Aber man kann ja immer mal wieder anhalten.
Am sogenannten Affentempel stehen ein buddhistischer und ein hinduistischer Tempel unmittelbar nebeneinander und es werden sogar die Festlichkeiten zusammen gefeiert. Wie schön, dass es Orte gibt, an denen unterschiedliche Religionen und Kulturen derart friedlich miteinander leben.
Am Pashupatinath Tempel werden die Verstorbenen innerhalb von wenigen Stunden nach dem Ableben beerdigt. Sie werden in orangefarbenen Laken auf einer Bambustrage zu einer Feuerstätte getragen, wo die Angehörigen so lange bleiben, bis der Leichnam vollständig verbrannt ist.
Wir genießen die besten Momos von Kathmandu mit Blick auf den Bodhnath Tempel. Es herrschte lange das Gerücht, im Tempel sei ein Zahn von Buddha deponiert.
Man kann um den Tempel herumlaufen, sollte dies jedoch traditionell nur linksherum tun. Dabei kann man entlang vieler touristischer Geschäfte schlendern.
Aufgrund eines Erdbebens am 25. April 2015 stützten viele Gebäude am Kathmandu Durbar Sqare, einer von drei Königspalast-Plätzen, ein. Der Königspalast befand sich ursprünglich am Dattararay-Platz und wurde später auf den Durbar-Platz verlegt.
Manchmal muss man sich bei den Besichtigungen seinen Weg durch den Verkehr suchen. Ein Wunder, dass noch niemand von uns verloren gegangen ist.
Abends lädt Katharina groß zur Geburtstagsfeier ein. Die eigens engagierte Band überrascht uns nicht nur mit guter internationaler Musik, sondern auch mit deutschen Liedern. Das Geburtstagsständchen in Form von ‚Mit 66 Jahren‘ wurde extra einstudiert. Es war ein wirklich toller Abend! Liebe Katharina, vielen Dank dafür!
Bhaktapur ist die älteste Stadt Nepals und eine Mischung aus der Kunst des Nordens und der mythologischen Philosophie des Südens. Die alten Künste, Architektur und Kultur sind das Erbe, das Bhaktapur den früheren Generationen verdankt.
Wir haben das Glück, eine sogenannte Früchte-Hochzeit miterleben zu dürfen. Mädchen sollen mindestens dreimal verheiratet werden. Zuerst mit einer Frucht, dann mit der Sonne und schließlich mit einem Ehemann. Die Mädchen im Alter von fünf bis neun Jahren werden aufwendig geschminkt und festlich gekleidet. Dann werden sie in einer Zeremonie durch einen Priester mit einer Frucht, die den Gott Narayan symbolisiert, verheiratet.
Patan, auch als Lalitpur bekannt, gilt als Stadt der Handwerker. Die Stadt verfügt über viele Sehenswürdigkeiten, u. a. über einen weiteren der drei Königspalast-Plätze.
Morgens erkunden wir den Chitwan Nationalpark mit Jeeps. Die Krokodile liegen faul am Flussufer, wir sind ganz froh über den Abstand. Insbesondere die Vielfalt der Vogelarten überrascht uns.
Der Nationalpark bietet neben einer großen Tierdichte auch eine wunderschöne Landschaft. Wir fahren durch dichten Dschungel und kommen immer wieder an Flusslandschaften vorbei.
Bei einer Parkbesichtigung am Nachmittag zu Fuß pirschen wir uns an ein Nashorn im Dickicht an. Über den Gräsern leuchtet der Rücken hell auf. Anhand von frischen Spuren können wir ableiten, dass wir einen Tiger nur knapp verpasst haben. Nur gut, dass wir erfahrene Guides dabeihaben!
Abends erwartet uns Musik und Tanz, bevor wir gemeinsam am Lagerfeuer zu Abend essen.
Im nächsten Bericht nehmen wir euch weiter mit auf unsere Reise durch Nepal. Wir übernachten in einem Bergdorf, chillen in einer Backpacker-Oase und besuchen den Geburtsort von Buddha.
Bis dahin verabschiedet sich euer Abenteuer-Touren-Team
Jörn, Su, Tsyren, Sumeraj, Shyam und Ines