Zentral-Oman: Tierischer Spaß,
weite Strände und überraschende Fahrstrecken

Hallo liebe Mitreisende,

der Oman begeistert uns Tag für Tag. Immer wieder kann er uns aufs Neue überraschen mit spektakulären Landschaftsformen, seinen lieben Menschen und seinen knuffigen Tieren.

Ich glaub mich knutscht ein Kamel!

Das kann im Oman tatsächlich passieren. Die neugierigen und, wenn man Geduld oder etwas zum Bestechen hat, zutraulichen Trampeltiere kommen gerne zu Besuch und lassen sich zum Teil auch gerne streicheln. Die drolligen und gleichzeitig eleganten Tiere faszinieren immer wieder aufs Neue. Alle von uns haben wohl schon an die hundert Bilder von und mit ihnen geschossen. Kann man eigentlich je genügend Bilder haben …?

 In Al Kalouf am Strand, der am Ende nur über eine holprige Strecke erreicht werden kann, erwartet uns ein rötlicher Strand aus lauter kleinen roten Schneckenhäuschen. Mühsam werden von einigen fleißigen Mitreisenden die schönsten zum Heimnehmen aussortiert.

Wer keine Lust hat zum Sammeln, kann auch schwimmen, schnorcheln oder auf den Klippen rumklettern. Jede Biegung bietet einen neuen Ausblick.

Zum Abendessen gibt es Krabben. Einen ganzen Korb voll! Den hatten Katalin und Jan von einem Omani geschenkt bekommen und teilen sie mit uns allen – Vielen Dank.

Ararat wirft dafür den großen Kochtopf an und so können wir gleich danach zum Essen schreiten. Unglaublich, wie großzügig die Menschen hier oft sind.

Wer will, kann neben der heute schönen Fahrstrecke noch ein paar Allradabstecher machen. Über zum Teil sehr sandige Wege mit Wasserpartien geht es da zuerst zu den Sugar Sanddunes. Feiner, sehr weißer Sand bedeckt hier einen großen Teil des Strandes und der Dünen. Der kilometerlange Strand lädt ein darauf zu fahren und wir lassen uns nicht lange bitten. Wie an vielen Stränden des Omans lässt er sich sehr gut befahren.

Anschließend fahren wir, vorbei an Salzfeldern und hübschen Bergen, über sandige Strecken mit Umwegen zurück zu Hauptstraße. Das hat Spaß gemacht, auch wenn die Fahrzeuge nun sicher eine Wäsche benötigen könnten.

Der ‚Rockgarden‘ in Duqm spielt mit unserer Fantasie. Trotz Hitze verzaubern uns die bizarren, Millionen von Jahren alten Felsformationen. Wir sehen Brücken, Pilze, Löwen, Schildkröten und, und, und…  Wenn die Sonne nicht so stechen würde, könnte man hier Stunden verbringen. (Auf dem Bild sah die Fotografin aufeinanderprallende Steinböcke, ihr auch?)

Durch offene, zum Teil durch kürzliche Regenfälle grün gefärbte Steppengebiete und auch wunderbare Berge führt unser Weg nach Ras Madrakah. Hier erwartet uns wieder einmal ein Strandplatz mit dem schönen Sand.

Der windstille Abend bietet sich an für einen Filmabend im Freien. Im Film erfahren wir so schon, dass eine oder andere über die Region von Salalah, welche wir als nächstes ansteuern wollen.

Falls es euch bis hierhin noch nicht aufgefallen ist – wir sind einfach begeistert von den traumhaften Stränden im Oman. Auch in Ras Madrakah finden wir kilometerlang Sand, Sand, Sand, klares türkisfarbenes Wasser und oftmals kleine Unterstände als Schattenspender. So lässt es sich aushalten. Die Abende hier sind angenehm lau und so treffen sich alle um ein prasselndes Lagerfeuer.

Die Sanddollar-Suche am nächsten Morgen ist für die meisten leider nicht von Erfolg gekrönt. Durch die 2 ¼ gefundenen Stücke wissen wir jedoch, dass es hier tatsächlich welche geben könnte – immerhin!

Kurz vor Shuwaimiyah wird die Gegend immer interessanter. Von einem Hochplateau hat man einen spektakulären und schwindelerregenden Blick bis hin zum Meer. Danach führt der Weg rasant hinunter an die Küste.

Definitiv mehr als ein kurzer Abstecher ist das Wadi Shuwaimiyah wert. Mit seinen steilen, hellen Felswänden zieht es uns in seinen Bann. Mit allen Fahrzeugen kann man einen großen Teil des Wadis befahren. Wer weiter hinein ins Tal will, muss ein 4WD-Fahrzeug haben oder laufen. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Teil des Tales per Fuß zu erkunden. Immer wieder finden sich entlang des Wadis kleine Oasen mit Wasser, interessante Felsformationen – kurzum: es ist optisch einfach berauschend.

Wer sich die Zeit nimmt auch eine Nacht hier zu verbringen, kann die absolute Ruhe genießen, bei Mondlicht die hellen Felswände leuchten sehen und die kühlere Luft spüren. Vielleicht kommt das eine oder andere Kamel vorbei oder auch eine Berberfamilie, welche ihre selbstgeflochtenen hübschen Körbe verkauft.

Die Straße nach Mirbat ist einfach wunderschön und sehr abwechslungsreich. Sie bietet Einblicke in tiefe Canyons, weite Blicke auf den Hochplateaus und traumhafte Aussichten hinunter an die Küste. Fotomotive ohne Ende. Unten an der Küste selbst geht es genauso beeindruckend weiter, auch hier gibt es viele Punkte zum Halten und Staunen. Wer Glück hat, kann Delphine erspähen!

Überrascht werden wir immer wieder über die wechselnden, faszinierenden Landschaften des Omans. Dazu sind wir stark beeindruckt über die Leistung, eine solche Straße durch die Berge geführt zu haben.

In Mirbat können wir einen Schnorchel- oder Tauchausflug machen. Die meisten entschließen sich, lieber die unzähligen Sehenswürdigkeiten der nächsten Tage bereits in Angriff zu nehmen. Diejenigen, die sich für das Tauchen entschlossen hatten, haben es aber nicht bereut. Schon auf dem Weg hinaus zum Tauchplatz sehen wir eine Wasserschildkröte. Unter Wasser warten große Moränen, Rochen, Hummer und natürlich viele kleine Fische auf uns.

Als Krönung erspähen wir in einer Bucht Delphine! Für uns im Boot ein faszinierendes Erlebnis die Tiere zu beobachten. Ein paar Wagemutige springen sogar zu der Gruppe von mehr als zwanzig Delphinen ins Wasser. Der beeindruckendste Moment für die Schwimmer ist wohl der Blick nach unten, wo man die großen Meeresbewohner in der Gruppe vorbeiziehen sieht. Einfach nur Wow!

Hier wird alles zu einem Erlebnis. Wasser tanken mit gleichzeitigem Wäschewaschen und duschen. Dabei auch noch Besuch von Kamelen. Unvorstellbar in unseren Breitengraden, dass es kostenlos Trinkwasser zum selbständigen Tanken gibt und es dabei auch noch Duschkabinen hat. Besonders in einem Land, wo das Wasser noch viel kostbarer als bei uns sein müsste.

Was für großartige Bäume! Die sieht man sonst nur in Afrika – Baobab. Begeistert laufen wir zwischen den Bäumen umher. Einer ist mit seinen weit ausladenden Ästen so riesig, dass das Kind in einem erwacht und der Baum beklettert werden will. Daneben entdecken wir ein paar Tamarinden-Bäume. Die Frucht kann man auch auf dem Markt oder in den Supermärkten erstehen. Schmeckt sehr speziell, doch auch sehr gut. Achtung – Tamarindenfrüchte haben einen sehr harten Kern!

Das fußläufig gleich daneben liegende Wadi Hinna ist auch ein Abstecher wert. Ein verträumtes Bächlein führt in ein großes künstliches Badebecken (Leider ist Baden für uns in dieser Gegend Tabu – Bilharziose-Gefahr). Wer Glück hat, kann dafür bunte Eidechsen erspähen mit einem türkisfarbenen Kopf und blauem Körper, dazu einen hellen Schwanz. Niedlich, doch sehr scheu.

Noch ein Wadi, wieder ganz anders und wieder faszinierend.

Das Wadi Dabat besticht durch schöne Berge, einen traumhaften kleinen Wasserfall mit vielen Becken, gefüllt mit glasklarem Wasser. Die ganze Szenerie um den Wasserfall wirkt bei Abendstimmung wie aus einem Märchenfilm – zauberhaft.

Unser Platz für die Nacht, neben einem kleinen Teich, bietet viel Raum zum Stehen und für ein Lagerfeuer.

Am Morgen danach kann es Frühstücksbesuch geben. Hier leben viele Kamele, die sich auch mal direkt vom Tisch bedienen wollen oder sich mit Früchteschalen füttern lassen. Es folgen durchziehende Kuhherden (haben wir erst wieder in dieser Region gesehen) und später auch noch ein paar Esel.

In Salalah dürfen wir den letzten Geburtstag auf unserer Reise bis Jordanien nachfeiern. Vielen lieben Dank an Esther und ihren fleißigen Helfer/innen für dieses tolle Buffet. Mögest du noch viele interessante Reisen machen und dabei viel Schönes erleben.

Am nächsten Tag steht Salalah auf dem Programm, das heutige Zentrum des Weihrauches im Oman. Viele decken sich hier am Markt mit dem kostbaren Gut ein, das den Wohlstand von vielen Menschen über Jahrhunderte gesichert hatte. Früher auch Regierungssitz, hat Salalah heute politisch sehr an Bedeutung verloren. Die Region ist jedoch ein Tourismusmagnet während des Khareefs (Monsoon) für die ganze arabische Halbinsel. In der Zeit von Juni bis September wird die Region im Dhofar-Gebirge grün, voller Wasserfälle und die Temperatur ist im Gegensatz zum restlichen Land sehr angenehm. Wir genießen jedoch lieber den Sonnenschein als den Nieselregen, den gibt’s zuhause ja genug.

Anschließend besuchen wir das historische Museum Salalahs. Klein aber fein – voller interessanter Fakten aus der omanischen Geschichte.

Im Früchtemarkt legt uns Christine, die unsere Gruppe begleitet, die kleinen Bananen ans Herz. Sehr lecker, leider aber nicht allzu lange haltbar und somit bei uns in Europa kaum erhältlich. Auch die Kokosnüsse der nahen Plantagen schmecken sehr gut.

Was nun noch an Kulinarischem fehlt, ist das Kamelfleisch. In der Straße mit den 10 Restaurants (durchnummeriert), finden wir diese gut zubereiteten Fleischstücke in diversen Variationen. Satt können wir nun wieder den Weg zu den Wohnmobilen antreten, um den Rest des Tages mit Nichtstun zu verbringen. Dazu locken auch noch das Meer und der Swimmingpool der Anlage.

Wir haben das Gefühl, die Zeit fliegt nur noch so vorbei im Oman. Es gibt so viel zu sehen und nur noch so wenig Zeit. Alle picken sich raus, was sie am meisten interessiert, und ab geht es in alle Himmelsrichtungen.

Berge, Küste, Gräber, Bäume, Kamele, offenes Gelände, Passstraßen, steile Klippen, Kühe, Eidechsen, einsame Strände – man bekommt zwischen Salalah und der jemenitischen Grenze alles geboten.

Bald wird der Rückweg nicht nur terminlich, sondern auch örtlich eingeläutet. Es geht durch die Steinwüste Al-Nejd in den Norden des Omans, wo uns hohe Berge, alte Lehmsiedlungen und Palmenwälder erwarten werden. Wir freuen uns, wenn ihr uns weiterhin begleitet.

Euer Team vor Ort

Christine, Salim, Valery, Ararat, Claudia und Lino