Abenteuer Irak

Liebe Mitreisende zuhause,

der Iran war diesen Winter wegen der dortigen Unruhen keine Option für uns, um auf die Arabische Halbinsel zu kommen. Nach mehreren persönlichen Recherche-Reisen von Kostya vor Ort, sowie wochenlangem Sammeln von Informationen und Treffen mit touristischen Organisationen im Irak, trafen wir die Entscheidung, dass dies unsere neue Passage nach Arabien sein soll. Also auf zum türkisch-irakischen Grenzübergang bei Cisre. Auf der türkischen Seite fing es recht chaotisch an, da kurz vor dem Grenzübergang eine riesige Baustelle liegt und die Zufahrt zur Grenze unklar war.

Dank unseres irakischen Begleitteams, das uns an der Grenze bereits in Empfang nahm, war der Grenzübergang gut zu bewältigen. Unsere erste Station im kurdischen Teil des Irak war Dohuk. Der Verkehr dorthin war schon recht stark und chaotisch – wie wir später feststellen sollten, aber nur eine abgeschwächte Vorbereitung auf den Zentralirak.

Völlig verblüfft waren wir vom Erscheinungsbild der Städte Dohuk und Erbil im kurdischen Irak. Alles ist hochmodern, bunt und weihnachtlich geschmückt. Wir haben eher das Gefühl in Südeuropa, als im Irak zu sein.

Die Stadt Erbil mit ihrer Zitadelle, dem Souq und der Altstadt ist sehr sehenswert.

Auf unserer Busrundfahrt geht es weiter in die Umgebung und die Berge, zum Rawanduz Canyon und auf den Berg Korek, auf den wir mit einer modernen Seilbahn “made in Austria“ fahren. Im weihnachtlich geschmückten Bergrestaurant genießen wir unser Mittagsmenü.

Aber in Erbil stellt sich dann auch heraus, dass im Irak manches nicht läuft wie angekündigt und geplant. Um als erste Gruppe tatsächlich mit unseren Fahrzeugen vom kurdischen Irak in den Zentralirak einreisen zu dürfen, muss die ganze Gruppe zuerst nach Bagdad fliegen, um sich dort das entsprechende Visum zu holen. Und dann fällt noch ein Flug aus und der nächste hat große Verspätung… es soll ein sehr langer Tag werden bis wir alle in Bagdad müde, aber mit dem nötigen Visum versehen, ins Bett fallen.

Mit dem Bus fahren wir am nächsten Tag von Bagdad zurück nach Erbil und bekommen unterwegs schon einen Eindruck davon was uns auf den Straßen erwartet.

Da die Stadt Samarra auf dem Weg liegt, schauen wir uns dort unterwegs das Spiralminarett der großen Moschee an. Ihr seht richtig, man kann den Turm hinaufsteigen – allerdings ohne sicherndes Geländer zum Abgrund hin.

Nun ist es so weit, wir können mit unseren Fahrzeugen über die inner-irakische Grenze vom kurdischen Teil in den Zentralirak fahren. Auf der Strecke gibt es aber auch immer wieder Checkpoints zu passieren, manchmal werden wir durchgewunken, manchmal stehen wir lange und warten. Es wird viel diskutiert und herumtelefoniert, bevor wir jeweils das OK zur Weiterreise bekommen. Es sind anstrengende Fahretappen mit chaotischem Verkehr, oft schlechten Straßen und militärischen Stellungen, die rechts und links an der Hauptroute liegen.

An so bedeutenden Stätten wie Babylon fahren wir natürlich nicht einfach vorbei. Wir bekommen eine ausgiebige Führung durch die Anlage und sehen in der Ferne den ehemaligen Palast von Saddam Hussein.

Auch die alte sumerische Stadt Ur liegt auf unserem Weg. Hier soll einst Abraham gelebt haben. Imposant ist die Zikkurat von Ur, eine als Stufenhügel angelegte Kultstätte.

Nun ist es vollbracht. Auch wenn es nicht einfach war und nicht alles glatt lief, wir haben es geschafft den Irak zu durchqueren und nun nach Kuwait einzureisen. Zu verdanken haben wir das nicht nur Kostyas festem Willen und seinen guten Kontakten, sondern vor allem dem irakischen Team um unsere Begleiter Haider und Bassam. Sie sind sicher um einige graue Haare reicher geworden in diesen Tagen.

Nach der irakisch-kuwaitischen Grenze werden wir von unseren saudischen Guides Ali und Ali in Empfang genommen. Wir stellen uns für einen Tag vor die Skyline Kuwaits. Und am nächsten Tag reisen wir nach Saudi-Arabien ein. Gemütliche Stellplätze an Parkanlagen und ruhiger, geordneter Verkehr, das ist ein Genuss nach den recht anstrengenden letzten Etappen.

Fürs Erste sind wir nur für einige Tage in Saudi-Arabien, wir werden aber im Laufe unserer Reise nochmals für ca. fünf Wochen wiederkommen. Bevor wir uns auf den Weg in die Emirate machen, stehen wir noch für zwei Nächte auf einer Farm in Al-Hufuf, einer riesigen Oasenstadt. Hier besichtigen wir die Altstadt sowie die Höhlen und Felsspalten der Al Qarah Mountains.

Nach dieser recht aufregenden und teilweise auch anstrengenden Passage erreichen wir die Emirate. Eine ganz andere Welt mit viel Glitzer, Pomp und Reichtum erwartet uns. Ab hier werden wir es wieder ruhiger angehen lassen und bald auch dort Weihnachten feiern und Silvester verbringen. Davon berichten wir euch im nächsten Bericht.

Bleibt gespannt, bis bald,

euer Abenteuer-Touren Team Gruppe 2