Es wird grün im Oman

Liebe Abenteurer und Abenteurerinnen,

die erholsamen Tage auf der omanischen Insel Masirah Island vergingen wie im Fluge und unsere Abenteuerlust drängt uns, weiter Richtung Süden zu fahren. Aber erstmal steht eine lange Strecke durch recht unspektakuläre Landschaft an, bevor wir durch wunderbare Wadis in das grüne Salalah kommen und dann langsam wieder nach Norden abbiegen.

Umso schöner ist es, abends am Übernachtungsplatz von einem herrlichen Strand aus kleinen hellrosa Muscheln und Schneckengehäusen überrascht zu werden. Auch die Höhle, durch die man zum Nachbarstrand kriechen kann, ist sehenswert.

Auf dem Weg nach Süden kommen wir durch die Stadt Duqm, einst ein bedeutungsloser Fischerort, die heute zu einer wichtigen Öl- und Industriehafenstadt ausgebaut wird. Am Rande der Stadt schauen wir uns den Steingarten an, der voller interessanter und skurriler Felsen und Steinformationen ist.

In Schuwaymia haben wir die recht öde Strecke geschafft. Ein Abstecher in das gleichnamige Wadi zeigt uns die ganze Schönheit der Region. Das Wadi Schuwaymia wird nicht zu Unrecht als eines der schönsten des Oman bezeichnet. Man durchfährt monumentale Felswände, die in allen möglichen Gelbtönen schimmern und steht plötzlich am Rande eines kleinen Sees, der von Schilf umgeben ist und durch eine Quelle gespeist wird.

Eine Beduinenfrau zeigt uns, wie sie aus Schilf verschiedene Handwerksartikel fertigt und wir bekommen Tee und Kaffee angeboten.

Die nächsten Etappen führen uns über Mirbat nach Wadi Darbat, einem Kleinod in den Bergen nach Salalah. Hier plätschert überall Wasser, kleine Wasserfälle entstehen und ein üppiges Grün wächst drumherum. Ein Kinoabend unter Bäumen, mit einem Film über den südlichen Oman, rundet den Tag ab.

Wir haben die Stadt Salalah im Süden des Landes erreicht, die sich so ganz anders präsentiert als das restliche Land. Alles ist grün, es gibt unzählige üppige Gärten, in denen auch die köstlichen kleinen Salalah-Bananen und andere tropische Früchte wachsen. Hinter der Stadt ragen die steilen Gipfel des Dhofar Gebirges auf.

Salalah ist auch das Zentrum des Weihrauchbaumes. Hier wird in mühsamer Handarbeit durch das Ritzen der Weihrauchsträucher das kostbare Harz gewonnen, das es in unterschiedlichen Qualitäten hier überall zu kaufen gibt. Der Weihrauch brachte der Region früh wirtschaftlichen Reichtum und ist auch heute noch ein wichtiges Handelsgut.

Von Salalah aus fahren wir noch eine Schleife in Richtung der jemenitischen Grenze und zum schönen flachen Sandstrand bei Mughsail Beach. Ab hier in Richtung Süden ragen die Felsen hinter der Küstenlinie wieder steil auf und bilden eine atemberaubende Landschaft mit Wadis, Sinkholes und Steilküsten. Letztere sehen wir äußerst eindrucksvoll in Shaat, hier fallen die Felsen fast 1000 Meter senkrecht zum Meer hin ab.

Nun heißt es Abschied nehmen von der omanischen Küste mit ihren vielen Stränden und sich im Meer tummelnden Delfinen. Durch das Landesinnere werden wir nun wieder zurück in die Berge des omanischen Nordens fahren. Bevor wir uns auf die ca. 800 km lange Strecke entlang der Wüste „Leeres Vierel“ aufmachen, besichtigen wir noch die kleine Ausgrabungsstätte bei Shisr. Hier vermutet man das legendäre „Ubar“, eine alte Karawanenstadt, gefunden zu haben. Leider ist der Informationsgehalt der Stätte und des angegliederten kleinen Museums eher dürftig.

Also fahren wir weiter, zwei Tage lang durch das „Nichts“. Außer einigen wenigen Raststätten und Bohrtürmen in Sichtweite zur Straße gibt es kaum etwas Interessantes zu sehen.

Endlich sind wir wieder im Norden angekommen. Was für eine Wohltat für das Auge wieder Berge, Dörfer und Zivilisation zu sehen. Die erste Nacht verbringen wir beim schönen Fort von Jabrin, das wir am nächsten Morgen besichtigen und hier die Lebensweise des Erbauers mit seiner Familie, den Bediensteten und seiner Armee von einer sehr engagierten jungen Omani erklärt bekommen.

Hier im Norden des Oman liegen alle Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und schönen Wadis wieder eng beieinander. Nicht weit ist es vom Fort in Jabrin nach Al Hamra. Wir stehen auf einer Erhebung über der Altstadt mit herrlichem Blick über die alten Lehmhäuser, die große Palmenplantage und die dahinter liegenden Bergkette.

Ein Spaziergang bringt uns durch die Oase in die Altstadt. Wir besuchen das Bait Safah und sehen wie auf traditionelle Art das omanische Brot gebacken und der Kaffee geröstet wird. Das Haus gibt uns einen sehr guten Eindruck davon, wie die Lebensweise der älteren Generation früher im Land war.

Der höchste Berg des Oman ist der Jebel Shams, an dessen Rand ein tiefer Canyon klafft. Ihm statten wir einen Besuch ab, stehen oben an der Klippe mit Blick in den Canyon, durchfahren aber auch das unten liegende wunderschöne Wadi Guhl.

Steil hinauf geht es auf den Jebel Akhdar, der nur für Allradfahrzeuge freigegeben ist. Wir haben für die Gruppe Jeeps organisiert, die uns auf das Gipfelplateau bringen. Unser engagierter omanischer Guide Salim erklärt uns seine Heimat, wie die Leute hier früher überleben konnten, wie sie heute leben und was sie auf ihren Terrassenfeldern anbauen. Auch die Rosen für das Rosenwasser, das hier in den Bergen destilliert wird, kommen von diesem Bergplateau. Das alles besichtigen wir auch bei einer kleinen Wanderung, die uns über Stock und Stein von Dorf zu Dorf bringt.

Als letztes Highlight unserer Tour durch den Oman erwartet uns der quirlige Freitagsmarkt in Nizwa. Hier werden früh morgens vor allem Ziegen, aber auch anderes Vieh versteigert und es geht dabei sehr lebhaft zu.

Nun heißt es Abschied nehmen vom Oman, von diesem sehr schönen, abwechslungsreichen Land mit seinen äußerst toleranten und liebenswerten Menschen und seinen vielfältigen Landschaften. Wir hatten viele schöne Begegnungen mit Einheimischen, wurden oft eingeladen zu Tee, Kaffee und Datteln. Gerne werden wir wiederkommen in den schönen Oman!

Das nächste Mal werden wir euch dann aus dem Königreich Saudi-Arabien berichten. Bleibt gespannt und bis bald,

euer Abenteuer-Touren Team Gruppe 2