Von der Wüste in die Berge im Iran

Liebe Abenteurer und Abenteuerinnen,

schon auf dem Weg nach Yazd haben wir festgestellt, dass der Zugang ins Internet und verschiedene Messenger nicht so richtig funktionieren wie wir es gewohnt sind.  Wir waren aber die letzte Zeit weit weg von der Zivilisation und spürten davon gar nichts. Erst ab Yazd konnten wir keine Emails mehr verschicken und auch über WhatsApp war keine Kommunikation möglich. Wenn es morgens und vormittags noch ab und zu mit dem Internet geklappt hat, war es nachmittags überhaupt nicht mehr möglich. Später war es nur mit lokaler Sim-Karte über SMS möglich.

Als nächstes Ziel auf unserer Route liegt die Stadt Kerman und deren nähere Umgebung. Der Iran hat wirklich viele interessante Städte zu bieten, so auch unser heutiges Ziel.

Zum Teil umschlossen von Bergen, bekannt für seine Perserteppichen-Produktion und sein Kunsthandwerk, bietet Kerman auch einige Sehenswürdigkeiten. Moscheen, Karawanserei, Bazar, Badehäuser – alles ist hier vorhanden.

Nach dem Ausflug in der Stadt haben wir uns eine Ruhepause verdient. Zum Glück ist unser Platz schattig, wir merken jedoch, dass wir inzwischen weiter südlich sind und es wesentlich wärmer geworden ist.

Am nächsten Tag brechen wir morgens auf, um den berühmten Shahzadeh-Garten zu besichtigen, der auch unter dem Namen „Prinzengarten“ geläufig ist. Eine tolle Oase.

Ja, nicht nur die politische Lage kann unsere Reisen und vor allem unsere Routen beeinträchtigen. Auch das Wetter kann einen Strich durch die Rechnung machen. Eigentlich wollten wir weiterfahren zum Persischen Golf. Die heißen Temperaturen gepaart mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit machen den Aufenthalt dort aber wirklich unerträglich – wer so etwas schon einmal erlebt hat, wird uns sicherlich zustimmen. Wir haben deshalb einstimmig für eine Routenänderung gestimmt – es wird zwar teilweise auch sehr heiß, dafür aber trocken und sehr interessant, das versprechen wir euch!

Über einen Bergpass mit ca. 2600 m Höhe gelangen wir also in die Wüste Lut. Wir passieren farbenfrohe Berglandschaften, noch mit angenehmen Außentemperaturen.

Willkommen in der Wüste Lut! Heute Nacht stehen wir mitten in der Wüste, unweit der sogenannten Kaluten. Kein Strom, kein Wasser – dafür aber herrliche Wüstenlandschaft und Abenteuerfeeling pur! Aufgrund der lebensfeindlichen Konditionen ist die Lut-Wüste auch heute nicht bewohnt, wird aber gerne besucht.

Besonders beliebt sind die Kaluten, bizarre Felsformationen, welche im Laufe der Zeit durch Wind und Wasser ihre heutige Gestalt erhalten haben. Auch ausgetrocknete Salzseen sind in der Wüste zu bewundern. Wir fahren weiter rein in die Wüste, die Temperaturanzeige im Auto zeigt 45 Grad. Frohes Schwitzen!

Tja, wenn wir schon mal in den Luxus eines viel zu großen Stellplatzes kommen, ist es gar nicht so leicht den richtigen Platz zu finden! Abends wird es, wie man weiß, wirklich kalt.

Wir rücken also zusammen, veranstalten mit der ganzen Gruppe einen Grillabend in der Wüste und wärmen uns danach noch am Lagerfeuer auf. Solche Abende sind einfach unvergesslich!

Iran ist ein Land der Vielfalt! Nach unserer Nacht in der Wüste wollen wir heute auf ca. 2.200 Meter Höhe wieder etwas kühler übernachten. Unser Stellplatz liegt an der Einfahrt zum Bergdorf Maymand, von wo aus wir unsere Ausflüge zu Fuß starten können.

Campinginfrastruktur gibt es hier oben keine. Im Jahr 2015 wurde Maymand in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen als ein herausragendes Beispiel für die Interaktion zwischen Mensch und Natur. Das Dorf besteht nämlich aus in den Fels gegrabenen Höhlen, die hoch interessant sind!

Wir fahren weiter durch atemberaubende Landschaften. Nach einer Übernachtung an einem Salzsee fahren wir vorbei an endlosen Granatapfel-Plantagen…

…immer weiter in Richtung Zivilisation. Unsere Endstation sind die großen Kulturzentren Shiraz und Isfahan. Im Laufe eines Tages versuchen wir herauszufinden, warum Shiraz für viele Iraner und Iranerinnen die schönste Stadt ihres Landes ist. Liegt es an den vielen kunstvollen Moscheen? Den zahlreichen Gärten? Der Zitadelle oder dem Basar? Wir werden uns alles anschauen und anschließend selber urteilen.

Shiraz ist die Hauptstadt der Proviz Fars, dem Herzen der persischen Kultur. Wir ziehen unseren Hut vor dem, was Menschen bereits vor über 2500 Jahren geschaffen haben. Persepolis, Pasargade, Nagsh-e Rostam, und danach die Perle des Iran, das prächtige Isfahan – all diese Besuche sind definitiv ein Muss. Davon erfahrt ihr, liebe Leserinnen und Leser, hier bald mehr. Toll, dass ihr wieder mit dabei wart!Euer Orient & Okzident Team

Jafar, Viktor, Valentina und Valery