Von Kappadokien und Heißluftballons

Liebe Mitreisende,

der Abschied von der Mittelmeerküste fällt uns aber nicht allzu schwer. Die Strecke durch die Ausläufer des Taurusgebirges ist wunderschön und landschaftlich sehr abwechslungsreich. Sehenswert unterwegs ist z. B. die Teneztepe-Höhle, die bereits in den 1970er-Jahren von Jacques Cousteau und Reinhold Messner gemeinsam erforscht wurde.

Auf Meereshöhe gestartet, überwinden wir Pässe jenseits der 2000 m, aufgrund der gut ausgebauten Straßen aber alles kein Problem (Bild 1 &2). In Konya angekommen ist der Unterschied zu den Städten der laizistischen Türkei aber bereits am Straßenbild erkennbar. Kappadokien ist anders. Es wird ländlicher und eine Spur orientalischer, genau deswegen sind wir hier. Das Mevlana-Kloster geht auf den gleichnamigen Gründer des Ordens und der Derwische zurück. Sein Leitspruch hat auch in der heutigen Zeit seine Gültigkeit: „Komme als der der Du bist, aber komme nicht als der, der Du sei möchtest“.

Wie ist aber Kappadokien in den Reiseführern dargestellt? Richtig: Die Tuffstein-Berge und seine Felsenkirchen sind weltberühmt und das zurecht. Eine Fahrt mit dem Heißluftballon sollte man sich nicht entgehen lassen. Aus keiner Perspektive kann man diese Naturwunder besser bewundern. Sicherlich ein einmaliges Erlebnis

Die Gelegenheit, eine Derwisch-Zeremonie zu besuchen, lassen wir uns dann in Göreme keinesfalls entgehen (Bild 5). Göreme hat aber noch viel mehr zu bieten.

Ein Besuch der Teppichknüpfer-Kooperative sollte keineswegs fehlen. Wir bewundern die Teppichherstellung beginnend beim Spinnen der Seidenkokons bis zum Knüpfen der Teppiche. Farbe und Muster mögen nicht jedermanns Geschmack treffen, aber die Handwerkskunst ist beeindruckend.

Immer orientalischer wird das Straßenbild auf unserer Fahrt nach Südostanatolien. Schafherden auf den Straßen sind keine Seltenheit. Ein Geheimtipp und nur wenig bekannt ist Divrigi. Die dortige Moschee wird gerade aufwendig restauriert und steht zu Recht auf der Liste als Unesco-Weltkulturerbe. Spektakulär ist der Blick in den Canyon.

Aber auch die Altstadt ist einen Besuch wert und wieder sind wir von der türkischen Gastfreundschaft überwältigt, die hier durch keine touristische Geschäftstüchtigkeit verfälscht wird. Bunt ist das Straßenbild, Araber, Kurden und Türken können wir mittlerweile anhand ihrer Tracht unterscheiden

Wenig später sind wir im anatolischen Teil des Zweistromlandes angekommen, als wir den Euphrat überqueren und von Mardin aus einem grandiosen Blick über die Tiefebene genießen. Kaffeehäuser mit Dachterrassen gibt es genügend, die diesen Blick ermöglichen. Syrien ist nicht weit! Ab hier dreht unser innerer Kompass auf Nord und über den Van-See und das armenische Grenzgebiet wollen wir das nächste Meer erreichen und dann im Schwarzen Meer baden.

Es bleibt spannend und interessant.

Euer Abenteuer Touren Team

Thomas & Ute, Levent und Valery