Von Georgischen Sagen und Felsenstädten

Willkommen zurück liebe Mitreisende Zuhause!

Wir genießen noch immer das facettenreiche Land Georgien. Eine Sage, die wir gerne teilen würden, haben wir jetzt bereits von verschiedenen GeorgierInnen stolz erzählt bekommen und auch wir glauben ein wenig daran.

Als Gott die Erde und Länder an die Menschheit und Nationalitäten verteilte, kamen die GeorgierInnen, wie immer, zu spät. Sie hatten die Zeit nicht im Blick gehabt und haben gemeinsam gesessen, gegessen und getrunken. So kamen sie also mit Verspätung und ganz gemütlich zu Gott und fragten Ihn, was sie für einen Teil der Erde bekommen sollten. Er sagte daraufhin, dass es nichts mehr gebe, er habe all das Land bereits vergeben. Als die GeorgierInnen ihm dann aber erklärten, warum sie zu spät wären und ihm ebenfalls etwas von dem Essen und den Getränken anboten, merkte Gott was für ein wunderbares und herzliches Volk die GeorgierInnen seien. So sagte er Ihnen also, er habe doch noch ein kleines Stück Land übrig, das habe er eigentlich für sich behalten wollen und es sei das Paradies auf Erden, weil sie aber so gastfreundlich und herzlich seien, schenke er Ihnen dieses Stück Land. Mit hohen Bergen, Meer, fruchtbarem Boden und Goldreserven.

Und ein paar Millionen Jahre später, sind nur auch wir hier, in diesem wunderbaren Land. Und wir sehen das ähnlich, Georgien ist ein kleines Paradies auf dieser Erde.

Nach diesem kurzen Exkurs machen wir mal da weiter, wo der letzte Bericht aufgehört hat.

Von Felsenstadt zu Felsenstadt geht es für uns. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zur Felsenstadt Uplistsikhe. Wir verlassen den kleinen Kaukasus und begeben uns in die tiefgelegenen Gebiete Zentralgeorgiens. Wir fahren an Gori vorbei, dort besichtigen einige von uns auch das Stalinmuseum.

Auch Uplistsikhe ist eine beeindruckende Stadt, die sich über einen großen Felsen entlangstreckt. Nach einem ruhigen Abend zwischen Fluss und Felsenstadt geht es für uns wieder in Richtung Berge.

Wir fahren entlang einiger toller Bergstraßen in die immer kälter werdenden, höhergelegenen Gebiete Georgiens. Diesmal geht es für uns in den großen Kaukasus, ganz in den Norden bis kurz vor die russische Grenze, vorbei an Schafherden und kleinen Ständen mit einheimischen Köstlichkeiten. Bei 10 Grad und Regen kommen wir an der Dreifaltigkeitskirche in Stepanzminda, hoch oben im Norden an. Bald jedoch reißt der Himmel auf und der Blick auf die Kirche mit den Bergen im Hintergrund ist wirklich atemberaubend. Während Kühe um unser Auto herumlaufen, zeigt sich uns auch noch der Kazbegi.

Den Abend verbringen wir mit Blick auf die Kirche und dem ein oder anderen Schnaps, wir müssen uns ja schließlich warmhalten!

Der Morgen in Stepanzminda ist mit dem bunten Sonnenaufgang traumhaft.

Aufgrund der Wettervorhersage und einer gesperrten Straße machen wir uns jedoch wieder auf den Weg in den Süden. Auf der Straße staut es sich und erst nach einer Weile wird uns klar, dass wir gerade an einer besonderen Festlichkeit vorbeikommen. Das Lomisoba Fest ist ein altes georgisches Fest, bei dem Schafe als Opfergaben gegeben werden. Die Straßen sind voller Menschen, Autos und Schafe. Und wir mit unseren großen Fahrzeugen mitten durch.

Unser Ziel des Tages ist das Aragvi Adventure Centre. Wir stehen am nord-östlichen Zipfel des Zhinvalis Tsqalsats’avi Stausees. Ein Fluss plätschert an uns vorbei und die Sonne scheint. Hach wie ist das schön! Ein wenig Entspannung haben wir uns alle mehr als verdient, wir sitzen auf unseren Campingstühlen inmitten der lila Blumen.

Der nächste Tag steht zur freien Verfügung. Einige von uns entspannen am Platz, andere wiederum fahren mit Gerd und Gerhard entlang Gravelroads nach Schatili, und wieder andere machen gemeinsam mit Nelly eine dreistündige Wanderung oder bleiben am Platz und erholen sich.  

Es geht raus aus unserer geliebten Natur und rein in das Gewusel der georgischen Hauptstadt. Wir stehen am Schildkrötensee, einem See, der am Rande von Tiflis auf etwa 200 Metern liegt. Von dort aus machen sich einige von uns auf den Weg in die Stadt, manche zu Fuß, andere mit dem Taxi. Wir genießen den Abend in den kleinen Restaurants und Cafés der Altstadt.

Am nächsten Morgen geht es zur Stadtführung. Vier Stunden werden wir durch die schöne Hauptstadt geführt. Wir laufen durch die fantastische Altstadt, die Festung hinauf und schauen uns die Mutter Georgiens an. Im Anschluss machen wir eine Mittagspause in der Stadt, gehe georgisch essen, zum Friseur oder Souvenirs kaufen. Unser Guide sagt, Tiflis sei wie eine italienische Pizza, eine Mischung aus alten Häusern, Sowjetischen Gebäuden, Neubauten, Glasbauten, Parks, Brücken und dem … Fluss.   

Nachmittags fahren wir zur Weinverkostung. Uns werden verschiedene Weiß-, Rosé und Roteweine gezeigt, sowie ein georgischer Chacha, ein Schnaps. Außerdem bekommen wir Platten mit Brot, Schweizer Käse und Fleischvariationen.

Wir verabschieden uns nun nicht nur von Georgien, sondern auch von Nelly. Sie wird anderweitig gebraucht und verlässt die Gruppe in Tiflis. Zwar verkleinert sich das Team, aber die Abenteuerlust steigt weiter an und die gute Laune bleibt.  

Wir haben Georgien als modernes, landschaftlich atemberaubendes, vielfältiges und freundliches Land kennengelernt. Es war eine wunderbare Zeit, wir kommen alle auf jeden Fall irgendwann nochmal wieder, die Zeit reichte absolut nicht, weil es hier einfach so viel zu sehen gibt.

Aber nun geht es weiter nach Armenien. Wir sind gespannt was uns dort alles erwartet.

Bleibt gespannt, mehr dazu gibt es im nächsten Bericht.