Angekommen in 1001 Nacht

Liebe Mitlesende,

wir haben die nächste Grenze erreicht, lassen Armenien mit seinen zahlreichen Klöstern hinter uns und tauchen ein die Welt von 1001 Nacht: Iran erwartet uns mit seinen offenen, gastfreundlichen Menschen und seinen glitzernden Gebäuden und Moscheen. Aber nicht nur das, auch die Offroad Strecken hier haben es in sich! Wir freuen uns euch wieder ein bisschen mitzunehmen in unser Allrad Abenteuer!

An der armenischen Grenze angekommen, verabschieden wir uns von unserer armenischen Reisebegleitung Viki, die uns mit ihrer netten und klugen Art in Erinnerung bleiben wird.

Der Grenzübergang in Ahar geht nicht ganz so flott – wir werden gründlich kontrolliert und nach fünf Stunden sind wir dann im Iran. Hier angekommen, werden wir von unserem stets lächelnden iranischen Guide Amin in Empfang genommen.

 
 

An unserem ersten Stellplatz in der Stadt Jolfa akklimatisieren wir uns, und halten uns natürlich auch an die Bekleidungsregeln.

An unserem ersten Stellplatz in der Stadt Jolfa akklimatisieren wir uns, und halten uns natürlich auch an die Bekleidungsregeln.

Sich einmal wie Millionäre fühlen? Das geht im Iran ganz einfach! Für 3,30 Euro bekommt man bereits 1.000.000 Rial.

Für uns sind die Preise hier immer noch extrem niedrig. Ein Abendessen in einem Luxushotel kostet 6€, für einen Liter Diesel zahlt man 2 Cent…ja, ihr habt richtig gelesen, 0,02€.

Auch im Iran besichtigen wir eine Karawanserei, diesmal die Shah Abbasi Karawanserai in Payam, Ost-Aserbaidschan. Sie war eine der wichtigsten Karawansereien auf der Seidenstraße.

Heute dient sie als Unterkunftseinrichtung, Restaurant und Basar, auf dem Kunsthandwerk und lokale Produkte verkauft werden.

Anlässlich der Verkehrserfahrung im Iran hat Wolfgang ein paar Grundregeln zusammengeschrieben, die wir an dieser Stelle gerne mit euch teilen möchten.
„Es gibt ganz klare gesetzliche Verkehrsregeln, und niemand hält sich daran. An deren Stelle sind die folgenden Gewohnheiten getreten:
1. Wer bremst, verliert Zeit.
2. Wer scharf bremst, verliert zusätzlich zur Zeit zumindest die hintere Stoßstange.
3. Damit diese Bremsregeln auch richtig geübt werden, existieren meist getarnte, bis zu 15 cm hohe Bodenwellen, auch „schlafende Polizisten“ genannt. Man findet sie im Ortgebiet ebenso wie auf Überlandstraßen und – listiger Weise – auch auf den Beschleunigungsstreifen der Autobahnen.
4. Straßen tragen keine Bodenmarkierungen, um der Interpretation hinsichtlich der Anzahl der Fahrstreifen nicht vorzugreifen. In der Praxis geht bei Bedarf immer noch ein Fahrstreifen mehr. Im Fall der Fälle steht der äusserst rechte Fahrstreifen auch entgegenkommenden Fahrzeugen zur Verfügung, weswegen dieser aus verständlichen Gründen gemieden wird.
5. Links (!) blinken bedeutet, es könnte jetzt eventuell ohne erhebliche Lebensgefahr überholt werden, je nach den Umständen.
6. Warnblinkanlage im fließenden Verkehr bedeutet, der Lenker fährt gleich rechts oder links zu, je nach den Umständen. Oder es ist ein freundlicher Gruß, oder der Lenker hat vergessen das Blinken abzustellen, je nach den Umständen.
7. Hupen bedeutet immer einen freundlichen Gruß, weil die Iraner niemals unfreundlich sind.
8. Rechts blinken – haben wir nie beobachtet, es würde vermutlich heillose Verwirrung stiften.

Die Iraner sind unendlich nett.  Sie heißen uns sehr herzlich willkommen in ihrem Land. Brot, Eis oder Obst wollen sie uns oft nicht bezahlen lassen und wollen stattdessen lieber ein gemeinsames Foto. Auch in Täbris sind die Menschen sehr interessiert an uns und unseren Autos…

…vielleicht aber auch, weil unser Stellplatz direkt neben dem Morgensport Programm in Täbris liegt.

In Täbris, der Hauptstadt Ost-Aserbaidschans, besichtigen wir die wichtigste Sehenswürdigkeit: die blaue Moschee aus dem 15. Jahrhundert. Das Innere der Moschee ist wunderschön verziert mit blauen Mosaiken und Inschriften, die in Marmor gemeißelt sind.

Im Basar der Stadt atmet der wahre Zauber des Orients.

Wir verlassen die Stadt und fahren hoch in die iranischen Berge. Das Gebirge der Ardabil Provinz bietet uns tolle Ausblicke, eine unerwartete Vielfalt und auch ein paar Offroad Möglichkeiten. Auch hier oben begegnen uns die Menschen mit viel Interesse und einer ausgeprägten Gastfreundschaft.

Immer noch sind wir in den Bergen, aber fahren weiter gen Süden. In der Gilan Provinz besichtigen wir Masuleh, das Terrassendorf. Im Albors Gebirge gelegen, ist es an einen steilen Hang gebaut. Die Häuser sind terrassenartig angelegt und die Dächer dienen gleichzeitig auch als Boden für die darüberliegenden Häuser. Und eine tolle Fotokulisse bieten sie auch noch!

Auch unser nächster Bericht wird euch aus dem Iran erreichen, und wir sind gespannt darauf was wir euch als nächstes berichten werden!

Euer Allrad-Team Mirka, Gerd, Amin und Gerhard