Hoch hinaus im Pamir Gebirge

Liebe Allradfreunde,

dieser Bericht ist etwas Besonderes, weil wir ein absolutes Highlight erleben konnten und euch auch dieses Mal von unserer Fahrt durch den Pamir, dem Dach der Welt, berichten dürfen! Mit einer Gesamtfläche von etwa 120.000 km² ist der Pamir das dritthöchste Gebirge der Welt und bildet, im wahrsten Sinne des Wortes, den Höhepunkt unserer Reise.

Wer hier auf Entdeckungsreise gehen will, findet eine interessante und lebendige Kultur, Spuren der Geschichte, die bis in die Bronzezeit zurückreichen, unberührte Seen, Flüsse und einige der höchsten Berge der Welt.

Das Leben verläuft hier langsamer und bescheidener als in den Tälern. Die meisten Menschen bauen Obst an oder halten Schafe und Ziegen, aber es gibt auch Schulen, eine Moschee, einen Laden und sogar ein Restaurant!

Erneut campen wir ganz alleine unter den Gipfeln der Bergriesen. Hier oben aufzuwachen und auf solch eine Landschaft zu blicken ist einfach nur unvergesslich!

Im letzten Bericht hatten wir den höchsten Punkt der Strecke, den Ak-Baytal-Pass ja schon erwähnt. Diese Woche wollen wir ihn erklimmen und fahren immer höher und höher…

…bis wir tatsächlich oben angekommen sind! 4.666 Höhenmeter ist eine ganz schöne Wucht.

Alle sind jedoch fit und munter oben angekommen.

Hier campen wir allein an den Seen. Mal wieder sehen wir außer uns keine Menschenseele weit und breit, nur atemberaubende Natur.

Umso spannender ist es, wenn wir tatsächlich einmal Einheimischen begegnen hier oben. Frau Zamira lädt uns prompt in ihre Jurte ein und wir dürfen einen kleinen Einblick in ein Alltagsleben in diesem Winkel der Welt erhaschen.

Zamira lebt mit ihren vier Kindern und einem Pflegekind im Sommer in ihrer Jurte. Hier kümmert sie sich um ihre Kinder und ein paar Yaks, macht Käse, backt Brot und lächelt viel. Ihr Mann arbeitet in Karakul, wohin die Familie für den Winter zieht. Wie sie das alles schafft? Wir haben keine Ahnung.

Geburtstag im Pamir Gebirge! Solch eine Feier hat man nicht jedes Jahr. Meinrad feiert mit uns ein kleines Fest zu seinem Ehrentag – der wievielte das ist, verraten wir an dieser Stelle nicht.

Es geht zurück und wir passieren erneut Murghab, wo wir eine Tankstelle der besonderen Art besuchen.

Ein weiterer See, ein weiterer unvergesslicher Ausblick: der Bulunkul See, mitten im Pamir Gebirge gelegen. Auch hier machen wir Halt und ergattern einen Stellplatz direkt am Wasser – was allerdings anhand der Menschenleere gar nicht so schwer war, das einzige Hindernis sind die Begebenheiten des Untergrundes.

Die Straßen machen unseren Autos tatsächlich schwer zu schaffen und so erleidet das nächste Auto einen Rahmenbruch. Auch unser Iveco trägt einige Verletzungen davon. Zum Glück haben wir aber professionelle Hilfe!

Unser geschickter und gut vernetzter Guide Abdullahali weiß, wer uns helfen kann und sorgt in seiner Heimatstadt Chorugh für eine gute Reparatur.

Mit Ararat und der Mittelasien Klassik Gruppe zusammen geht es für uns ans Kochen: es wird Plov serviert, hier aus Reis, Gemüse, Lammstücken bestehend, dazu wird Fladenbrot gereicht.

Unsere Runde wird noch größer, als Abdullahali noch einen Freund einlädt, der Musiker ist und in der Stadt ein Konzert gespielt hat. Ein schöner, gemeinsamer Abend mit spannenden Leuten!

Von Chorugh aus arbeiten wir uns wieder langsam in Richtung Nord-Westen voran. Unser nächstes Ziel ist Rabot. Und ihr seht: Manchmal müssen wir unsere Stellplätze doch teilen.

Diesmal nehmen wir die nördliche Route nach Duschanbe und fahren entlang des Kysylsuu Flusses. Eine langsame und atemberaubende Rückkehr in die Zivilisation.

In Duschanbe angekommen heißt es dann plötzlich schon wieder: Abschied nehmen von Tadschikistan. Und wie sollte das anders gehen als bei gutem Essen und Trinken?

Im Meridian Hotel Dushanbe nähern wir unser wieder der Zivilisation und lassen unsere intensive Zeit im Pamir Gebirge Revue passieren.

Danke, Pamir!

Es grüßt euch das Allrad Team von Abenteuer-Touren

Abdullahali, Gerd und Mirka